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16/04/19

HIROSHIMA von Maxime Genoud

Der aus der Schweiz stammende Skater Maxime Genoud ist ein echter Weltenbummler, Skatefanatiker, Künstler, Fotograf, Produzent und natürlich rundum Sportler. Neben der Arbeit für Rollerblade verbringt Maxime viel Zeit mit Fotografie und Filmkunst. In den letzten Monaten hat er nebenbei beeindruckende Ergebnisse zu verzeichnen: Dritter Platz in der FISE Gesamtwertung 2018 / Dritter Platz beim Winterclash / Fertigstellung des zweiten Kurses der Phozographie School of Vevey

Während er den Skatespot der FISE Veranstaltung in Hiroshima besucht, skatet er durch die gesamte Stadt und sammelt beeindruckende Impressionen.

Maxim Genoud bereist die gesamte Welt mit seinen Skates und der Kamera. Im Jahr 2018 reiste er ins japanische Hiroshima, um dort an den FISE-Wettkämpfen teilzunehmen und gleichzeitig Fotos für seine Abschlussarbeit zu sammeln. Im Anschluss an seine Arbeit hinter der Kamera konnte er sich bei Wettkämpfen zwei Bronze-Medaillen sichern: In der FISE Gesamtwertung und bei dem unter Sportlern hoch angesehenen Winterclash 2019 wurde er jeweils dritter.


Wenn das nicht Grund genug für ein ausführliches Interview ist…

Maxime, wie hast du den Besuch in Hiroshima erlebt?
Es war meine erste Reise nach Japan und ich war direkt begeistert von diesem Land. Es gibt viele Ähnlichkeiten zu meinem Land, alles ist besonders sauber, die Menschen sind meistens respektvoll und alles hat gut funktioniert, natürlich bleibt eine gewissen Anspannung. Sicherlich muss ich die Wettkämpfe erwähnen, die sind echt außergewöhnlich, man sieht Takeshi in Aktion und Joe gleitet förmlich durch die Rampen, das ist wirklich verrückt und ein echtes Erlebnis für mich. Mir hat dieser Wettkampf einiges abverlangt, ich habe mich in Jeddah verletzt und war noch nicht wieder richtig fit, dazu kam noch, dass ich verspätet gelandet bin und dadurch einige Trainingseinheiten verpasst habe. Die Wettkämpfe waren also recht hart für mich.

Unglücklicherweise hast du dich in Jeddah verletzt. Aber du konntest einigermaßen regeneriert starten und das endete mit einem dritten Platz in der Gesamtwertung der FISE Wettkämpfe 2018. Wie fühlt sich dieses Ergebnis für dich an?
Jaaa, ich war zu der Eröffnungsfeier der FISE Veranstaltungen eingeladen und sollte dort skaten aber vor dieser Feier sind wir etwa 10 Meter von der Wettkampfstrecke entfernt geskatet. Dort gab es eine Bank und eine Palme direkt daneben. Ich bin auf die Bank gesprungen, habe das Gleichgewicht verloren und bin echt ungünstig gefallen, dabei habe ich mir meine Bänder angerissen und den Knöchel verletzt. Das regt mich noch immer richtig auf und ich hoffe, es wird besser, damit ich in Montpellier wieder fit bin.

In Form zu sein und es auch zu bleiben ist für einen Profisportler natürlich enorm wichtig. Wie hast du es geschafft, dich selbst so schnell wieder fit zu bekommen?
Wenn ich so einen schweren Sturz hatte wie ich ihn zuletzt hatte, besuche ich einen spezialisierten Arzt, der mir nun schon seit Jahren zur Verfügung steht und mich entsprechend kennt. Er analysiert die Situation und meinen Zustand dann genau und behandelt mich, damit ich möglichst schnell wieder fit werde ohne groß Muskulatur zu verlieren. Momentan habe ich eine kleine Rolle, mit der ich über meinen Knöchel massiere, zusätzlich fahre ich jeden Tag mindestens eine Stunde Fahrrad für mein Kniegelenk.

Vor einigen Jahren hast du ein Projekt im chinesischen Chengdu durchgeführt. Es war ein Fotoalbum für die Schule. Dieses Jahr arbeitest du an einer Fotostrecke in Japan für eine Abschlussarbeit. Kannst du uns etwas über das Konzept dahinter erzählen?
Das war vor 3 Jahren in China. Ich arbeite an einer Serie von 50 handgemachten Büchern über die Reise in Japan. Ich benötige viele verschiedene Bilder, daher nutze ich 6 Kameras während meiner Reise, ja, ich reise mit ordentlich Gepäck…

Diese Bücher bestehen aus einem Mix aus französischen Texten (es gibt eine Übersetzung ins Englische) und Bildern mit den Stories meiner Erlebnisse, die ich während der Reise gemacht habe. Vor drei Jahren habe ich einen Abschluss der Photography School of Vevery erhalten. Aktuell arbeite ich an einem weiteren Abschluss dieser Schule. Vor drei Jahren ging es ebenso um das FISE Event, allerdings damals in Chengdu. Ich hatte die Kurse alle abgeschlossen und dieses Projekt bot sich als Abschlussarbeit an. Ähnlich fühle ich mich in der aktuellen Situation.

Beeinflusst dein Blickwinkel des Skaters deine kreative Arbeit und den Umgang mit deinen Projekten als Fotokünstler?
Ich denke es gibt beides, den Blickwinkel des Sportlers und den des Fotografen. Ich schaue immer nach Elementen, die auf den Fotos ausdrucksstark wirken. Die Erfahrung als Skater hilft dabei natürlich, da versuche ich auch eine möglichst ästhetische Bewegung zu erschaffen. Wenn wir auf der Straße ein Shooting haben, kann ich einen Trick bis zu 30 Mal wiederholen, bis er perfekt sitzt, dafür ist natürlich auch die Arbeit der Leute hinter der Kamera wichtig. Wir sind also eine Gruppe aus Fotografen, Videoleuten, Sportlern und Skatern. Geoffroy Dubreuil, Michael hartwell und Stephane Ryter arbeiten als Videocrew, Nicolas Schopfer und ich als Fotografen und die anderen Jungs sorgen für die ästhetischen Bewegungen auf Skates.

Was hast du noch geplant für die Zukunft? Wird es weitere Projekte geben?
Zuerst genieße ich meinen Studienabschluss, danach steht noch alles in den Sternen. Ich werde sehen, was innerhalb der Fotografie möglich ist und dabei meine Sportart natürlich nicht aus den Augen verlieren.

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